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Klein, aber fein


Beim 162. Henkel-Preis der Diana durften erstmals in diesem Jahr wieder 300 Zuschauer auf der Düsseldorfer Galopprennbahn dabei sein.

Er kam, sah und siegte! Der beste Jockey der Welt gewann das bedeutendste Stutenrennen Deutschlands: Lanfranco Dettori triumphierte mit der dreijährigen Miss Yoda beim 162. Henkel-Preis der Diana auf der Düsseldorfer Galopprennbahn. Aus der Startbox eins hatte Dettori die beste Ausgangsposition und kontrollierte so von der Spitze aus Tempo und Gegnerinnen. „Ein tolles Pferd, das sich sehr gesteigert hat“, freute sich der der Italiener, inzwischen mit seinen fast 50 Jahren eine wahre Jockey-Legende.

Miss Yoda aus dem Odenwalder Gestüt Etzean wird in England von Star-Trainer John Gosden für die dort ansässigen Besitzer trainiert. Georg von Opel hatte das Pferd vor zwei Jahren bei einer Auktion in Baden-Baden für 280.000 Euro gekauft. „Miss Yoda ist kein einfaches Pferd, das relativ nervös ist“, kommentierte der stolze Besitzer den Erfolg. „Auch das gesamte Team verdient Respekt. Jetzt wird anständig gefeiert.“

Auch Marc Sonnenburg vom Gestüt Etzean war über den grandiosen Zuchterfolg natürlich begeistert: „Als wir Miss Yoda nach England abgegeben haben, hätten wie nie gedacht, sie in Deutschland überhaupt wiederzusehen. Dass sie die Diana gewonnen hat, ist der Wahnsinn für uns.“

Ansonsten war bei der vom Düsseldorfer Reiter- und Rennverein ausgerichteten 15. Auflage des Henkel-Renntags auf der Galopprennbahn in diesem Jahr vieles anders als sonst: Die Corona-Pandemie stellt alles Gewohnte auf den Kopf. Bisher zählte der mit 500.000 Euro ausgelobte Preis der Diana nicht nur zu den wichtigsten und höchstdotierten Stutenrennen in Europa, sondern war zugleich auch eines der bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignisse der Stadt.

Traditionell war das Who‘s who aus Sport, Wirtschaft, Politik und Kultur eingeladen, rund 20.000 Zuschauer strömten nach Grafenberg. Diesmal dagegen stand der erste Augustsonntag im Zeichen von Covid-19 und den vorgegebenen Schutzmaßnahmen. Erste Konsequenz: Der Renntag wurde erstmals digital ausgerichtet, dabei wurden alle Wettbewerbe im Livestream übertragen. Durch behördliche Vorgaben zur Eindämmung des Coronavirus hatten nur unmittelbar am Rennen beteiligte Personen sowie einige wenige Besucher Zutritt zur Galopprennbahn.

Trotz dieser Einschränkungen war der 162. Henkel-Renntag ein voller Erfolg. Beim Preis der Diana durften erstmals in diesem Jahr wieder immerhin 300 Besucher auf das Gelände. Kurzfristig waren 150 Tickets in den freien Verkauf gegangen und binnen weniger Stunden ausverkauft. Ebenso viele geladene Gäste erlebten einen Renntag bei bestem Wetter ganz ohne Warteschlangen oder Gedränge. „Wir freuen uns, dass die Fans des Galopprennsports und langjährigen Besucher des Henkel-Renntags nicht auf den Preis der Diana verzichten mussten und dieses wichtige Sportereignis in erster Linie online verfolgen konnten“, sagte Andrea Höngesberg, Geschäftsführerin des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins.

Wo sonst normalerweise beim großen Sport- und Familienfest Riesentrubel herrschte, Kinder Karussell fuhren oder auf Ponys geführt wurden, das Publikum sich an den Schwarzkopf-Ständen schminken und stylen ließ, wurde in diesem Jahr in aller Ruhe im Biergarten gefachsimpelt. Bei den Siegerehrungen waren die Eigentümer, Trainer und Jockeys nahezu unter sich.

Beim Empfang im Teehaus galt Maskenpflicht im Innenraum. Peter M. Endres, Präsident des Rennvereins, und sein Vize Albrecht Woeste begrüßten neben Henkel-Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah und dem Vorstandsvorsitzenden Carsten Knobel in diesem Jahr nur einen kleinen Gäste-Kreis, darunter Gestütsbesitzer und Trainer wie Klaus Allofs (er hatte zwei Pferde am Start) und den OB Thomas Geisel. Peter M. Endres betonte, dass es „unter den Umständen ein toller Tag“ war. Er sei froh über die Disziplin des Publikums, denn es sei wichtig, die Auflagen einzuhalten, damit der Verein auch in Zeiten des Coronaschutzes weiterhin Rennen austragen dürfe.

Neben den rennsportlichen Ereignissen rund um den 162. Henkel-Preis der Diana konnten die Zuschauer außerdem die Verleihung des „Schwarzkopf Hut-Contests“ verfolgen. Da aufgrund der Corona-Situation kaum Besucherinnen und damit auch kaum Hüte auf der Rennbahn zu erwarten waren, fand der traditionelle Wettbewerb vorab digital statt – die Teilnehmer konnten sich mit einem Foto mit ihrem Lieblingshut auf der Schwarzkopf-Website bewerben. Den ersten Platz sicherte sich Johanna Polle, die zusammen mit ihrer Rennsportbegeisterten Schwester Ulrike eigens aus Hamburg angereist war, um bei der Verleihungszeremonie den begehrten Preis – ein professionelles Fotoshooting – persönlich entgegenzunehmen. Die preisgekrönte Kopfbedeckung war von Johannas Schwester Ulrike selbst entworfen und gestaltet worden. Für die anderen Gewinner hatte Wempe den Anhänger „Goldnugget“ im Wert von 775 Euro ausgelobt und Breuninger einen Einkaufsgutschein in Höhe von 500 Euro.

Die Jury-Mitglieder – Katharina Herzog (Geschäftsführerin Henkel Beauty Care Deutschland), Düsseldorfs First-Lady Vera Geisel, Journalistin Dagmar Haas-Pilwat, Hutmacherin Laurence Leleux sowie Topmodel und Moderatorin Franziska Knuppe – setzten auf Platz zwei des Hut-Contestes die Kölnerin Elena Delor mit ihrem schwarzen festlichen Kopfschmuck, auch Fascinator genannt. Der dritte Preis ging an die Düsseldorfer Designerin Ulla Meiners. Die gerade mal 18 Jahre alte frisch gebackene Abiturientin, Pauline Brunzema kam auf Platz vier mit ihrem originellen, selbst gemachten Kopfputz aus der Blüte einer getrockneten Allium-Pflanze. Elisa Zaft aus Neuss und ihr mit gelben Blüten dekorierter Schlapphut eroberten Platz fünf und Leonie Hinteregger aus Meerbusch machte das Rennen in der Kategorie Kinder/Jugendliche.

19.08.2020